Jerry ist ein irischer Terrier. Er wird um die Jahrhundertwende auf den Salomon-Inseln im Südpazifik geboren, in eine Welt hinein,
in der sich die Gesellschaften der Weißen und der Schwarzen sehr unversöhnlich gegenüberstehen. Man merkt Jack Londons Geschichte den Einfluss der Gedanken Nietzsches und Darwins an – die weiße Herrenrasse steht den rückständigen Schwarzen gegenüber. Auf diese Weise vermeidet London es aber, die Welt der Südseeinsulaner romantisierend darzustellen. Im RahmenvonJerry’s Abenteuern in der Südseeinselwelt erlebt man die rauen Gemeinschaften der weißen Seeleute und die durch klare, blutige und harte Gesetze geregelte Gesellschaft der Schwarzen sehr direkt. Gleichzeitig wird Jerry’s Tierperspektive ins Zentrum des Erzählens gerückt. Jack London liebte Tiere und verstand es wunderbar, sich in ihr archaisches Empfinden und Erleben hineinzuversetzen. Es wird beschrieben, wie Jerry auf einer Plantage geboren und von Anfang an durch das Denken und Handeln seiner weißen Herren geprägt wird. Man erlebt mit, wie sich seine Seelenwelt entwickelt und wie er seine Hundeseele schließlich fest an seinen neuen Herrn, den Kapitän einer kleinen Yacht, die zwischen den Inseln kreuzt und Waren transportiert, bindet. Man
erlebt die Katastrophe mit, die es für Jerry bedeutet, als die schwarze Mannschaft der Yacht meutert und gemeinsam mit einem der Inselstämme das Schiff aufbringt und die weiße Mannschaft – und zum Teil auch die schwarze – tötet und
Jerry zum Beutestück neben Menschen wird, die im Kanuhaus der schwarzen Gesellschaft gefesselt sitzen und darauf warten, getötet und gefressen zu werden. Jerry’s Erlebnisse mit den Schwarzen werden aus seiner Perspektive geschildert und London versucht gleichzeitig, einen Einblick in seine Sicht der damaligen schwarzen Bevölkerung der südpazifischen Inselgruppen zu vermitteln,
er schildert eine urtümliche Welt, die gleichzeitig faszinierend und abstoßend ist. Das Buch führt zu einem Happy End als Jerry zufällig von einem weißen Ehepaar, das auf einer Teakholzyacht am Strand vorbeifährt, gesehen und aufgelesen wird und dort nach all seinen Abenteuern sein endgültiges Zuhause findet.